Beschreibung
Gerhard Gruschka war noch ein Kind, als er vom sowjetischen Geheimdienst in Gleiwitz verhaftet und nach zwei Wochen unter dem Vorwand, er sei Mitglied der Hitlerjugend gewesen, dem polnischen Geheimdienst übergeben wurde. Der Vierzehnjährige, der guten Gewissens die Ankunft der Roten Armee und der polnischen Sicherheitsorgane erwartet hatte, weil er aus einem sozialdemokratischen Elternhaus stammte und unehrenhaft aus dem Deutschen Jungvolk ausgestoßen worden war, wurde in Schwientochlowitz/Zgoda eingesperrt. Neben den zu Tode gequälten und ermordeten Internierten starben dort auch viele an Entkräftung, Auszehrung und Typhus. Wie hoch die Zahl der Todesopfer in den polnischen Internierungslagern in der Zeit von 1945-1950 war, wird sich wohl nie mehr genau feststellen lassen.