Beschreibung
Die Dissertation greift das Thema Bildungsgerechtigkeit auf. Eine gängige Deutung gerechter Bildung, die vor allem in der politisch einflussreichen PISA-Studie vorgenommen wird, beschränkt den Gerechtigkeitsgedanken auf den Aspekt der Chancengleichheit. Ausgangspunkt der Dissertation ist daran anknüpfend die These, dass eine alleinige Konzentration auf den bildungsbezogenen Einfluss der sozialen Herkunft, nicht ausreichend ist. Denn eine auf Chancengleichheit reduzierte Gerechtigkeitsbewertung vernachlässigt weitere zentrale Bildungsgedanken und damit verbundene Gerechtigkeitsimplikationen. Der Fokus der Dissertation liegt auf der Analyse der wesentlichen Gerechtigkeitsimplikationen des Bildungsgedankens und dessen zentralen Zielwerten. Es wird erstens untersucht, welche wesentlichen Zielvorstellungen der Bildungsgedanke beinhaltet und welche Gerechtigkeitsurteile dies zur Folge hat. Zweitens wird darüber hinaus anhand der PISA-Daten erörtert, ob eine solch erweiterte Deutung von Bildungsgerechtigkeit im Vergleich zu einer alleinigen Konzentration auf Chancengleichheit abweichende Gerechtigkeitseinschätzungen zur Folge hat.