Beschreibung
Die Geschichte der jüngeren Migration in Südtirol beginnt in den frühen 1990er-Jahren. Bis in die 1970er selbst ein Auswanderungsland, wurde Südtirol erst Jahre nach der Stabilisierung durch die Autonomie und dem einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung für ausländische Arbeitskräfte attraktiv. Gleichzeitig kamen aufgrund von Kriegen und Konflikten, insbesondere den Jugoslawienkriegen, zunehmend Geflüchtete ins Land. Heute machen Menschen mit ehemals ausländischem Pass rund acht Prozent der Bevölkerung aus. Sie leben und arbeiten in Südtirol, zahlen Steuern, schicken ihre Kinder in die Schule, wählen - sind also Teil der Gesellschaft. Der vorliegende Band zeichnet die Geschichte dieser Zuwanderung nach, analysiert das Sprechen über Migration in verschiedenen Medien, blickt auf die Vereinstätigkeit der Zugezogenen, zieht Vergleiche mit Nachbarregionen, berichtet über Migrationsdörfer wie Franzensfeste und Brenner und reflektiert über Mediation und Interkulturalität - all dies anhand von wissenschaftlichen Analysen, Zahlen, Bildern und Interviews.
Autorenportrait
Eva Pfanzelter, geboren 1969 in Bozen, Studium der Geschichte und Fächerkombination an der Universität Innsbruck, assoziierte Professorin am Institut für Zeitgeschichte, Projektleitung "Arbeitsmigration in Südtirol seit dem Zweiten Autonomiestatut".