Beschreibung
Wie ist angesichts der fortwährenden Dramatisierung der Politik und des allgegenwärtigen Diktats der Selbstwerdung eine ästhetische Praxis jenseits des Modells der Handlung noch möglich? In ihrer an Georges Bataille angelehnten Beschreibung einer ästhetischen Praxis als Verausgabung lotet Asma Diakité die Möglichkeiten des Theater-Raums als Ausnahme aus. Die Arbeit ist philosophische Reflexion und zugleich theaterwissenschaftliche Studie ästhetischer Praxis und Erfahrung. Sie macht es möglich, das Theater in Opposition zu einem am Vollbringen orientierten Konzept des Performativen ('kreative Selbstverwirklichung') als 'Kunst des Unterlassens' zu verstehen.
Autorenportrait
Asma Diakité (Dr.), geb. 1982, leitet die kulturelle Programmarbeit des Goethe-Instituts für Subsahara-Afrika. Nach ihrem Studium der Theater- Film- und Medienwissenschaft, Philosophie und Kulturanthropologie in Frankfurt am Main und Kairo gründete und leitete sie das Künstlernetzwerk 'Revolution Divine' und promovierte nach Forschungsaufenthalten u.a. im Iran und Ägypten zum Begriff der Verausgabung in den szenischen Künsten. In ihrer Publikation 'Verausgabung - die Ästhetik der Anti-Ökonomie im Theater' untersuchte sie u.a. die Rolle der Performancekunst im arabischen Frühling.