Beschreibung
Spätestens seit den 1960er Jahren ist Musik die bevorzugte Ausdrucksform unserer Zeit - wie die bildenden Künste in der Renaissance oder die Philosophie in der Antike. Musik formulierte und motivierte politische Entwicklungen lange, bevor sie in der Wissenschaft ankamen. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts verliert die Musik jedoch an Strahlkraft. Statt uns um politische Ideen von Gleichheit und Freiheit zu sammeln, ziehen wir uns in zunehmend unüberwindliche Identitäten zurück. Evgenij Dajnov, Vorkämpfer für Demokratie in Bulgarien, Philosoph und Rockmusiker, schildert die Entwicklung und fragt: Sollen wir uns weiterhin entlang der Linien von Stämmen und Stammesidentitäten aufspalten und nur nach hinten und nicht nach vorne schauen, oder sollen wir die Ideen des Friedens, der Solidarität und der menschlichen Einheit wiederentdecken?
Autorenportrait
Evgenij Dajnov, geb. 1958, ist ein in Oxford ausgebildeter bulgarischer Universitätsprofessor, Rockmusiker, Medienanalyst und Autor. Er hat viele Jahre in Oxford und in den USA gelehrt und zahlreiche Bücher über Geschichte, Politik, Populärkultur und Belletristik veröffentlicht. Er ist Gründungsmitglied der Grünen Partei und des bulgarischen Musikverbands. Das letzte Mal, dass Dajnov gegen die Bereitschaftspolizei auf die Barrikaden ging, war im Jahr 2020. Evgenij Dajnov