Beschreibung
Die Erweiterte Kinderlandverschickung während des Zweiten Weltkriegs unterschied für 10- bis 14jährige Kinder Geschlossene Lager mit Unterbringung u.a. in Schlössern, Hotels, Villen, Gasthöfen, Jugendherbergen, Schulen, auch Klöstern, und Offene Lager mit Einzelunterbringung in Gastfamilien. Der Herausgeber der vorliegenden Briefe kam als zwölfjähriger Schüler 1943 im Rahmen der Erweiterten Kinderlandverschickung mit seinem Bochumer Gymnasium, seiner Mutter und Schwester nach Köslin in Ostpommern. Seine Schule führte die Nummer Offenes Hauptlager Pommern 1105, seine Schwester wechselte 1944 von der Bochumer Volksschule in die Bochumer Mädchenoberschule in Köslin mit der Nummer Offenes Hauptlager Pommern 1106. Tagebücher und Briefe sind bisher vor allem aus Geschlossenen Lagern veröffentlicht. Die ungekürzten, zeitgenössischen Dokumente dieses Bandes zeigen an einem wenn auch nicht zu verallgemeinernden Beispiel, wie sich das Alltagsleben der Familie mit ihren Problemen, Schwierigkeiten und Konflikten, nun weitab von dem sonst üblichen Lagerbetrieb darstellte. In einem zweiten Teil geben Briefe und Dokumente einen Einblick in die schwierigen ersten Nachkriegsjahre, als die weiter getrennt lebende Familie sich mit katastrophalen materiellen und mentalen Problemen bis zu ihrer endgültigen Wiedervereinigung durchschlagen musste.