Beschreibung
Die Fassadengestaltungen der Architekten Mario Asnago (1896-1981) und Claudio Vender (1904-1986) geben zahlreichen Strassenzügen in Mailand ein Gesicht. Sie modellieren den Aussenraum, so dass er, einem Innenraum vergleichbar, einen behausenden Charakter annimmt. Mit eleganten, von formaler Zurückhaltung, doch zugleich von grossem Erfindungsreichtum geprägten Fassaden rhythmisieren die Gebäude von Asnago Vender das Erscheinungsbild der Strassen. Welche kompositorischen Elemente kamen hier zum Einsatz? Wie wirken sich einzelne architektonische Kunstgriffe auf die Stadtgestalt aus? Alle zwei Jahre vergibt der Bund Schweizer Architekten (BSA) ein Forschungsstipendium, dessen Ergebnisse veröffentlicht werden. In der vierten Publikation dieser Reihe beschreibt und analysiert Giulio Bettini die von Asnago Vender eingesetzten volumetrischen, architektonischen und konstruktiven Mittel und setzt sie in Bezug zur städtebaulichen Tradition Mailands sowie zur Stadtbaukunst des 20. Jahrhunderts. Hier wird eine urbane Entwurfspraxis ablesbar, die über die Grenzen der norditalienischen Stadt hinausgreift und deren Kraft bis in die Gegenwart hinein wirksam ist.
Autorenportrait
Nach seinem Architekturstudium arbeitete Giulio Bettini (*1982) in Mailand und Lissabon. Zur Zeit ist er als Architekt in Zürich tätig. Sein wissenschaftliches Interesse gilt der Nachkriegsarchitektur in Italien.