Beschreibung
Der Bereich der Humanitären Hilfe hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen, da der Bedarf an Hilfsleistungen als Folge verschiedenster krisenhafter Entwicklungen stark zugenommen hat. Im Zuge dessen ist deutlich geworden, dass Humanitäre Hilfe, wenn sie strikt von den Bereichen Rehabilitation und Entwicklungszusammenarbeit getrennt wird, kaum einen nachhaltigen Beitrag zur Situationsverbesserung der von Konflikten Betroffenen leisten kann. Resultierend aus dieser Erkenntnis wurde daraufhin versucht, nachhaltigkeitsfördernde Maßnahmen verstärkt in den Aufgabenbereich der Humanitären Hilfe zu integrieren. Angesichts der Komplexität der gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzungen stellt diese Integration einerseits einen notwendigen Schritt zur nachhaltigen Bewältigung von humanitären Notlagen dar, birgt jedoch andererseits eine Vielzahl von Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Arbeit mit der Umsetzbarkeit des "Linking Relief, Rehabilitation and Development"-Ansatzes (LRRD) in Komplexen Humanitären Notlagen, welche durch kriegerische Auseinandersetzungen verursacht sind. Auf der einen Seite steht die Humanitäre Hilfe vor der Herausforderung, sich durch nachhaltigkeitsfördernde Methoden dem Bereich der klassischen Entwicklungszusammenarbeit anzunähern und damit möglicherweise Kompromisse bei den Humanitären Prinzipien eingehen zu müssen. Auf der anderen Seite ist durch die zunehmende Entstaatlichung von Konflikten eine Erosion der grundlegenden Normen des Humanitären Völkerrechts und somit auch der traditionellen Prinzipien der Humanitären Hilfe zu beobachten. Resultierend aus diesen Aspekten stehen die Prinzipien der Humanitären Hilfe und deren Einhaltbarkeit - bei der Integration in LRRD unter den aktuellen Rahmenbedingungen - im Vordergrund der Arbeit.