Beschreibung
Machtfragen stellen sich notwendigerweise, wenn politische Veränderungen durchgesetzt werden sollen und insbesondere dann, wenn Benachteiligte bessergestellt und Privilegierten etwas genommen werden soll. Letztere werden in der Regel ihre Positionen nicht freiwillig räumen. Überzeugungsarbeit ist wichtig, reicht aber häufig nicht, wenn persönliche Interessen dem entgegenstehen. Da Machtgebrauch nach langjährigen geschichtlichen Erfahrungen, vor allem mit dem 'realen Sozialismus', aber auch Machtmissbrauch bedeuten kann, lohnt es sich, die damit zusammenhängenden Fragen näher zu untersuchen. Der Autor setzt sich mit den Auffassungen vom 'demokratischen Sozialismus' auseinander, die in der Programmatik der Partei DIE LINKE bzw. ihrer Vorgängerpartei PDS, aber z.B. auch im Godesberger Programm der SPD zu finden sind. Seine These lautet: Für eine marxistische Herangehensweise an die Frage, wie die Emanzipation von Unterdrückung und Ausbeutung gelingt, ist im Gegensatz zu moralischen Postulaten entscheidend, welche gesellschaftlichen Verhältnisse herzustellen sind, um ein verträglicheres Zusammenleben der Menschheit zu ermöglichen. Adlers Anliegen ist es deshalb nicht, einen Katalog von positiven Werten einer humanen Lebensweise aufzustellen oder zu erweitern. Vielmehr behandelt er systematisch die in der Linken lange verpönten Machtfragen, das Thema der Macht-Teilung und die damit zusammenhängende Bündnispolitik.
Autorenportrait
Hans-Henning Adler, Rechtsanwalt in Oldenburg, seit 1996 im Stadtrat, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. Er war von 2008 bis 2013 Mitglied im Niedersächsischen Landtag für DIE LINKE, dort zuletzt auch Fraktionsvorsitzender.