Beschreibung
Aus den Hadith- und Sira-Werken ist bekannt, dass der Prophet Mu?ammad nicht nur als Offenbarungsverkünder wirkte, sondern unterschiedliche Rollen ausübte. So fungierte er etwa als politisches Oberhaupt sowie Richter innerhalb seiner Gemeinschaft. Zudem zeichnete sich sein Verhalten zum Teil durch persönliche Vorlieben oder Aversionen aus. Dieser Umstand wirft vor allem auf islamrechtlicher Ebene die Frage auf, unter welchen religiös-normativen Gesichtspunkten seine tradierten Aussagen und Handlungen zu beurteilen sind. Die vorliegende Studie behandelt den zeitgenössischen Rechtsdiskurs um diese Frage, indem die Standpunkte ausgewählter arabischer Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts untersucht werden. Hierbei werden die Schemata sowie Kriterien beleuchtet, nach denen die Rollen des Propheten kategorisiert werden. Zudem wird untersucht, wie vor dem Hintergrund dieser Kategorisierung bestimmte rechtsrelevante Hadithe im Kontext der Gegenwart interpretiert und eingeordnet werden.
Autorenportrait
Der islamische Theologe Jasser Abou Archid schloss sein Masterstudium im Jahr 2013 am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster ab. Im Jahr 2022 erfolgte seine Promotion am Institut für Islamische Theologie (IIT) der Universität Osnabrück. Derzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IIT in Osnabrück sowie an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg tätig.