Beschreibung
Neun Musen hatte Apoll - von Urania (Astronomie) über Erato (Liebesdichtung) bis Melpomene (Tragödie) -, und neun Frauen begegnen uns in diesen Geschichten: Eine versucht, mittels eigener Interessen ihren Ehemann zu vertreiben, eine andere tastet sich im Urlaub an ihre faszinierende Zimmernachbarin heran, eine dritte ist Tellerwäscherin und entdeckt die Zusammenhänge zwischen Lippenstift und Erfolg. Sie sind Mädchen, Frauen, elegante Damen, Beobachterinnen, Konkurrentinnen, heimliche Verehrerinnen, schlagen sich herum mit Psychopathologie und Prekariat und stellen sich mutig Gespenstern und Doppelgängern. Daniela Chana zeichnet sie alle mit Scharfsinn und Sympathie und lässt sich von den strengen Grenzen der Realität nicht einschränken - mythologische Figuren haben schließlich jedes Recht auf Verzauberungen. Bei aller Märchenhaftigkeit geht es aber um zutiefst Menschliches: Wie entsteht Nähe, wie funktioniert Anziehung zwischen Menschen, die einander noch kaum kennen?
Autorenportrait
Daniela Chana, 1985 in Wien geboren, promovierte an der Universität Wien im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft. Ihre Kurzgeschichten und Gedichte wurden bereits in zahlreichen Literaturzeitschriften (Lichtungen, kolik, entwürfe, etcetera, Am Erker.) sowie im Feuilleton und in Anthologien veröffentlicht. Auftritte bei diversen Literaturfestivals folgten, u. a. beim Poesiefestival W:ORTE 2016 und 2019 in Innsbruck, beim European Poetry Festival 2018 in London oder beim Wiener Kultursommer 2020. Ihr Lyrikdebüt Sagt die Dame (2018) wurde unter die 'Lyrik-Empfehlungen 2019' der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt.