Beschreibung
Amerikanische Künstler wie Ed Ruscha, John Baldesari, Dan Graham, Douglas Huebler und Robert Smithson gelangten in den 1960er Jahren zu einer bestimmten, ›coolen‹ Art des Fotografierens, die sich als ›objektive‹, leidenschaftslose Registrierung von Dingen und Tatsachen ausgab. Die Aufnahmen wurden zu komplexen Serien und Systemen zusammengestellt; es sollte nicht mehr um die Wahrnehmung eines einzelnen Bildes gehen, sondern um die Struktur, die sich aus einer Folge von Bildern ablesen lässt.
Schon Ende der 1950er Jahre haben Bernd und Hilla Becher ihr Lebensprojekt begonnen: eine fotografische Archäologie der untergehenden Schwerindustrie. Auch hier strebt alles zur Serie und zum System. Doch während die amerikanischen Arbeiten stets einen lässigen oder spielerischen Zug aufweisen, tritt das Bechersche Werk ganz unironisch auf; es will nichts Geringeres, als die »Seele des industriellen Denkens« zu erfassen. Aus dem Versuch, die versinkende Dingwelt in einer systematischen Ordnung festhalten, ergibt sich nicht nur der ästhetische Reiz der Becherschen Tableaus, sondern auch der melancholische Grundton ihres Unternehmens.
Inhalt
Inhalt
I. Konjunktur der Kamerabilder
II. Camera Cool: Die Dinge, wie sie sind
III. Die Vorbereitung der Aufnahme
IV. Vom Bild zur Serie
V. Von der Serie zum System
VI. Die Ordnung der Bilder
VII. Vom Umgang mit Geschichte
VIII. Lob der Variation
IX. Industrie und Ingenium
X. Traurige Tableaus
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Impressum
Sonstiges
Sonstiges