Beschreibung
Im Jahr 1929 veröffentliche Mises die Aufsatzsammlung Kritik des Interventionismus. Untersuchungen zur Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsideologie der Gegenwart. Was genau versteht Mises unter Interventionismus? Um diese Frage zu beantworten, bietet es sich zunächst an, sich in Erinnerung zu rufen, was Sozialismus und Kapitalismus im Kern ausmacht. Sozialismus, so Mises, ist das Gemeineigentum der Produktionsmittel: Es gibt kein Privateigentum, über die Produktionsmittel verfügt das Kollektivs. Kapitalismus ist ein System, in dem Sondereigentum an den Produktionsmitteln herrscht: Einzelne Personen sind Eigentümer der Produktionsmittel. Interventionismus ist für Mises ein "Mischsystem", "ein System des durch Eingriffe der Regierung und anderer gesellschaftlicher Zwangsmächte (z. B. der Gewerkschaften) beschränkten, geregelten und geleiteten Sondereigentums. Die Wirtschaftspolitik, die diesem Ideal zustrebt, nennen wir Interventionismus, das System selbst die Gebundene Wirtschaft." Für Mises ist der Interventionismus folglich ein System, in dem das Privateigentum zwar nominell besteht, der Staat aber in das Marktgeschehen eingreift, um "wünschenswerte(re)" Ergebnisse zu erzielen.
Autorenportrait
Ludwig von Mises war der bedeutendste Ökonom und Sozialphilosoph des 20. Jahrhunderts. Wie kein anderer hat er die (wissenschafts)theoretische Begründung für das System der freien Märkte, das auf unbedingter Ach-tung des Privateigentums aufgebaut ist, geliefert und jede Form staatlicher Einmischung in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben als kontraproduktiv entlarvt und zurückgewiesen. Ludwig von Mises hat bahnbrechende und zeitlose Beiträge zum systematischen Studium in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaft geleistet. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse war Mises zutiefst überzeugt, dass staatliche Eingriffe in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben Fortschritt Wohlstand und Frieden und damit auch die Freiheit jedes Einzelnen bedrohen. Daher war er ein leidenschaftlicher intellektueller Kämpfer für freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.