Orte des Alters und der Pflege. Hospitäler, Heime und Krankenhäuser
Lobenwein, Elisabeth / Pichlkastner, Sarah / Scheutz, Martin / Watzka, Carlos / Weiß, Alfred Stefan
Erschienen am
03.11.2017, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Im Zuge der Konferenz in Bad Radkersburg (Südsteiermark) wurden vom 19. bis 21. Mai 2016 "Orte des Alters und der Pflege - Hospitäler, Heime und Krankenhäuser" untersucht und die Ergebnisse werden entsprechend den Forschungsinteressen der Herausgeber/-innen (vier "bekennende" Frühneuzeithistoriker/-innen ziehen ebensolche Interessenten an) in dem vorliegenden "Virus-Band" publiziert. In 15 Beiträgen, einer kritischen Zusammenschau der Beiträge und zwei Projektvorstellungen dominieren, abgesehen von den Ausführungen von Fritz Dross zu den Nürnberger Leprosorien, Aufsatzthemen zu den oft schwierigen Anfängen der "Orte des Alters und der Pflege" in Früher Neuzeit und Sattelzeit, sowohl in organisatorischer, räumlicher als auch pflegetechnischer Hinsicht (zehn Beiträge). Die vier zuletzt gereihten wissenschaftlichen Ausführungen sind dem 20. und 21. Jahrhundert geschuldet und werfen einen Blick auf so unterschiedliche Themen wie die "Aktion T4", die aktuelle Frage der Bettgitter, Lebensweltorientierung in zeitgenössischen Alten- und Pflegeheimen oder die Annäherung an das Altersheim über die Analyse von nordamerikanischen "care home narratives" in zeitgenössischer Literatur und Film. Die erwähnten Projektvorstellungen betreffen das Altern und die Pflege in pallotinischen Gemeinschaften und den Hospitalorden des Hl. Johannes von Gott. Die Tagungsleitung versuchte ursprünglich, das Themenfeld sehr offen zu gestalten und in Bad Radkersburg auch tagesaktuelle Probleme in die Diskussion einfließen zu lassen (Podiumsdiskussion zur Entwicklung der Krankenhäuser in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und der damit verbundenen Frage, wie lange ein optimales Gesundheitssystem noch für jede Person zugänglich sei). Gelungen ist es vielmehr, mit diesem Band Grundlagenforschung zu betreiben und zu weiteren Fragen und Diskussionen anzuregen. Vielfach konnte mit dem Topos aufgeräumt werden, dass die Pflege vornehmlich alter Menschen in den (Ho-)Spitälern im (Spät-)Mittelalter und in der Frühen Neuzeit kein zentraler Aspekt des Alltags war und dass die Insassinnen und Insassen in der Regel nur getröstet durch religiösen Zuspruch starben. Pflege war ein äußerst komplexer Bereich, der sich auch heute nicht nur in medizinischer Versorgung darstellt, in der Frühgeschichte der Anstalten sich überdies z. B. in der gegenseitigen Hilfe spiegelte.