Beschreibung
Die bisher unerschlossenen Briefe des bedeutendsten deutschen Chemikers Justus von Liebig, aus Gießen gerichtet an Otto Linné Erdmann, Ordinarius für Technische Chemie an der Universität Leipzig, sind historische Zeugnisse für die stürmische Entwicklung der organischen Chemie und der Liebig'schen Agrikulturchemie zwischen 1836 und 1848. Sie umfassen theoretische und praktische Aspekte der anorganischen und analytischen Chemie, die für Absender und Empfänger gleichermaßen von Interesse waren. Die naturwissenschaftliche Bildung in Deutschland, Dispute mit Fachkollegen, universitäre Probleme und gesellschaftspolitische Zustände werden in den Briefen offenbart und regten zum Meinungsaustausch an. Die 22 in der Universitätsbibliothek Leipzig im Original deponierten handschriftlichen Liebig-Briefe werden im vorliegenden Band transkribiert, kommentiert und mit einem umfangreichen Literaturverzeichnis versehen. In einem zweiten Teil bereiten die Autoren zwölf thematische Schwerpunkte in Form von in sich geschlossenen Essays auf und ergänzen sie durch separate Literaturverzeichnisse. Zusammen mit der 2014 erschienenen Edition der Briefe von Otto Linné Erdmann an Justus von Liebig im Zeitraum von 1853 bis 1867 bietet das Buch einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Arbeitswelt zweier großer deutscher Chemiker des 19. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Lothar Beyer ist emeritierter Professor für Anorganische Chemie an der Universität Leipzig. Seine Spezialgebiete sind Koordinations- und Bioanorganische Chemie, denen er sich in Kooperation mit peruanischen und spanischen Partnern in der Forschung und als Autor von Lehrbüchern widmet. Die Geschichte der Chemie und die Beziehungen von bildender Kunst und Chemie mit Bezug auf die Leipziger Universität sind weitere aktuelle Arbeitsfelder.