Beschreibung
Ein Land, ein Wort: Kawaii heißt niedlich und noch viel mehr. Von der knüppelharten Heavy-Metal-Band bis zum dringlichen Mahnschreiben vom Finanzamt - alles in Japan muss kawaii sein. Süße Figuren erklären das Land und begleiten durchs Leben. Hello Kitty kennt alle Welt, doch sie ist nur die Spitze des Eisbergs. Andreas Neuenkirchen taucht in Japans Niedlichkeitswahn ein und berichtet von den Wahlen der beliebtesten Lokalmaskottchen, bei denen längst mit ähnlich harten Bandagen gekämpft wird wie in der richtigen Politik. Ausführlich widmet er sich dem Mythos des japanischen Schulmädchens und führt in die Straßen von Shibuya, Harajuku und Akihabara, wo kawaii als Mode und Lifestyle gelebt wird. Wenn das Kindchenschema zum Erwachsenenfimmel wird und auch Unerfreuliches mit putzigen Bildchen verharmlost wird, zeigt der Niedlichkeitswahn seine dunkle Seite. Doch wenn man lang genug in den Abgrund hineinschaut, schaut er mit großen feuchten Kulleraugen zurück. Ohne selbige wäre die Welt um so manches Werk ärmer. Und auf jeden Fall weniger kawaii.
Autorenportrait
Andreas Neuenkirchen, geboren 1969 in Bremen, ist seit 1993 Journalist, zunächst frei im Feuilleton von Bremer Tageszeitungen und Stadtmagazinen, später in Münchener Redaktionen online und offline. Er schreibt seit Ende der Neunzigerjahre für deutsche und internationale Publikationen über japanische Gegenwartskultur und ist Autor mehrerer Sachbücher und Romane mit Japan-Bezug. 2010 lernte er seine Frau in Tokio kennen. Zusammen lebten sie mehrere Jahre in München, bevor sie 2016 mit der gemeinsamen Tochter nach Tokio übersiedelten.