Beschreibung
Das Werk des Zhuangzi bildet gemeinsam mit Menzius Werk die höchste Blüte chinesischer Philosophie - ein Denken, in dem Intuition und Rationalität, Dichten und Denken, Spiel und Ernst eine einzigartige Einheit bilden. Im Zentrum des Denkens des Zhuangzi steht die wechselseitige Verbundenheit aller Lebewesen, ihre Würde und ihre Sehnsucht nach dem größeren Lebenszusammenhang. Genau dieser werde durch die starren Grundsätze und das erkaltete Gefühl eines "Maschinenherzens" gefährdet, eines Herzens, das seine Entscheidungen nur nach dem "Nutzen" fällt und das nicht versteht, wie nützlich das "Nutzlose" sein kann. Damit berührt dieses über 2000 Jahre alte, von Henrik Jäger hier in einem klassischen Lesebuch vorgestellte Werk, das wegen seiner literarischen Schönheit und kreativen, paradoxen Weisheit so viele Generationen chinesischer Gelehrter begeistert hat, den Kern unserer materialistischen Gegenwart und bietet unvermutete Denkausgänge.
Autorenportrait
Der daoistische Dichterphilosoph Zhuangzi (4./3.Jh. v. Chr.; lies: Dschuang-dsi) gilt als Urheber des zunächst nach ihm benannten und seit 724 n. Chr. als "das Wahre Buch vom Südlichen Blütenland" bekannten Werkes. Es gilt nicht nur als Hauptwerk des Daoismus, sondern auch als einer der kreativsten und literarisch anspruchvollsten Texte der chinesischen Geistesgeschichte - ein Kaiser meinte sogar, keine Frau könne so schön sein wie der Stil des Zhuangzi.