Beschreibung
Das 20. Jahrhundert, das angetreten war, die großen Fragen wie Ungleichheit, Armut und Kolonialismus zu überwinden, ist zurück auf Los gesetzt: 'Es ist die Zeit der Monster', wie eine vielzitierte Eintragung aus Gramscis Gefängnisheften nach dem Ersten Weltkrieg lautet. Unsere Gegenwart ist von Auflösungsprozessen bestehender Ordnungen bestimmt, zugleich haben sich Ordnungsvorstellungen tief in Denken und Handeln eingeschrieben. Eine davon ist der Nationalstaat, dessen Strukturen Recht und Entrechtung, Ein- und Ausschlüsse, Gesellschaft und Subjektivierungsprozesse bestimmen. Der Band befragt das Ordnungssystem Nationalstaat, untersucht, wie seine Mechanismen die heutige Weltordnung strukturieren, und regt an, über seine Grenzen hinauszublicken.
Autorenportrait
Nanna Heidenreich, 1970 geboren, ist seit Oktober 2016 Professorin für Digital Narratives - Theory an der ifs internationale filmschule köln. Von 2009 bis 2017 war sie Ko-Kuratorin des Programms Forum Expanded bei der Berlinale und von 2015 bis 2017 war sie für das Haus der Kulturen der Welt zum Themenbereich Migration, Flucht und Einwanderung kuratorisch und beratend tätig. Sie hat zahlreiche Publikationen u. a. im Bereich kritische Migrationsforschung, visuelle Kultur, postkoloniale Theorie, Politik/Kunst/Kino, anderes Kino veröffentlicht. Sie lebt in Berlin.