Beschreibung
Sorle-a-glach!, dröhnte eine tiefe Stimme über den Fluss. Ein nacktes Kind, braungebrannt, mit langen honigfarbenen Locken, richtete sich zwischen den Ufersteinen auf. Es flitzte ans Wasser und hechtete hinein. Mit wilden Schlägen durchschwamm das Kind den Fluss, mehr unter als über Wasser, und tauchte keuchend neben der massigen felsgrauen Gestalt Squompahin-laschres auf. Die triefnassen Haare zottelten über sein Gesicht. Ja, Laschre? Hier. Essen! Das Flusstrollweib hielt sich ihre riesige Pranke vors Maul und spie ein Häufchen durchgekauten Fisch hinein. Der kleine Junge verzog das Gesicht. Ich kann meinen Fisch selbst kauen! Ich bin doch kein Säugling! Iss! Das Kind seufzte, leckte aber gehorsam den Fischbrei aus Laschres tellergroßer Handfläche. Danach rannte es weg, um wieder am Fluss zu spielen. Das Wasser war hier seicht und ruhig; kleine Fische huschten hin und her. Blitzschnell schlug der Junge mit der Hand ins Wasser und hielt eine zappelnde Elritze zwischen den Fingern. Er steckte sie in den Mund, kaute einmal und schluckte sie hinunter. Sorla Flusskind erzählt die Geschichte von Sorle-a-glach, dem Molch ohne Vater, einem Menschenkind, das von seiner leiblichen Mutter als Dank für ihre Rettung vor den grausamen Chrebil schon vor seiner Geburt dem Flusstrollweib Squompahin-laschre versprochen wurde. Und so wächst Sorla - wie der Junge am liebsten genannt werden will - fernab von den Menschen unter den Fittichen der ebenso streitbaren wie fürsorglichen Laschre am Gnomfluss auf, lernt in der Wildnis zu überleben und Fische zu fangen.