Beschreibung
Geboren 1865 als Sohn eines Berliner jüdischen Lustspieldichters und Redakteurs, war Max Herrmann als Privatdozent der Germanistik an der Friedrich-Wilhelms-Universität tätig. Wie seine Frau Helene vielfältig auch in der außeruniversitären Berliner Bildungs- und Forschungslandschaft aktiv, erhielt Herrmann 1919 eine germanistische Professur. Er gilt als maßgeblicher Mitbegründer der historischen Theaterwissenschaft, also der Erforschung der Aufführungspraxis der Bühnen in vergangenen Epochen. Gemeinsam mit Julius Petersen leitete Herrmann nach 1923 das Theaterwissenschaftliche Institut der Berliner Universität. Nach 1933 aus dem wissenschaftlichen Leben Berlins ausgeschlossen, wurde Herrmann 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er bald darauf starb. Helene Herrmann, die wenige Jahre zuvor in Berlin-Grunewald noch eine jüdische Privatschule geleitet hatte, wurde 1944 in Auschwitz ermordet. - Die "Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V." vergeben den "Max-Herrmann-Preis" an Persönlichkeiten, die sich um die Staatsbibliothek zu Berlin oder das deutsche Bibliothekswesen verdient machen.
Autorenportrait
geboren 1965, studierte Germanistik und Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er promovierte 1997 über die politische Vereinnahmung Joseph von Eichendorffs. Nach einer Tätigkeit im Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut absolvierte er die Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar. Seit 1999 arbeitet er als wissenschaftlicher Referent in der Generaldirektion der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz. Zahlreiche literaturwissenschaftliche, buch- und bibliothekswissenschaftliche Publikationen.