Beschreibung
Lang-Langer ist mit ihrer Studie etwas Außergewöhnliches gelungen: Sie hat 15 Jahre nach Abschluss ihrer Behandlungen diese einer klinischen Überprüfung unterzogen und zusammen mit den ehemaligen Kinder- und Jugendlichen-Patient*innen evaluiert. Die Ergebnisse sind für Kinder- und Jugendlichen-Psycho-therapeut*innen überraschend und überzeugend zugleich, denn diese zeigen, dass spezifische Therapieverläufe durch komplexe Krankheitsbilder verursacht werden und zugleich der Therapieerfolg von der inneren Offenheit der Therapeut*innen basal geprägt wird. Im ersten Teil beschreibt Lang-Langer das Entstehen und die Durchführung des Projekts und nimmt eine psychodynamische Auswertung der entstandenen Kontakte vor. Es interessieren nicht nur diejenigen, die zum Interview gekommen waren, sondern auch die, zu denen passagere Telefon- und Mailkontakte entstanden waren. Doch auch die Patienten, die auf die Einladung hin gar nicht geantwortet hatten, prägen viele Überlegungen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit einer systematischen Evaluierung der Ergebnisse und der Frage nach der Bedeutung und dem Erfolg analytischer Langzeitbehandlung bei Kindern und Jugendlichen. Lang-Langer führt eine quantitative Analyse der Struktur der Patienten vor der Behandlung, nach der Behandlung und nach ca. 15 Jahren durch. Hierzu benutzt sie das Instrumentarium von OPD-KJ-2 und OPD-2. Auch beschäftigt sie sich mit drei Patientengruppen, nämlich denen, die zum Nachgespräch kamen, jenen, zu denen passagere Kontakte entstanden, und die, die gar nicht antworteten.