Beschreibung
Im Jahr 1622 wurde der Vegesacker Hafen fertiggestellt. Über vier Jahrhunderte ist der Hafen seither der Mittelpunkt des Unterweserortes gewesen. Dies gilt ganz besonders für das 17. und 18. Jahrhundert, also die Zeit, in der der Hafen von Vegesack seiner eigentlichen Bestimmung am besten nachkommen konnte: Vegesack diente der Freien Hansestadt Bremen als seegängiger Vorhafen. Diese Funktion wurde ab 1827 von Bremerhaven abgelöst. Ulrich Weidingers große Studie zum Vegesacker Hafen nimmt dessen goldene Jahrhunderte bis um 1800 in den Blick. Er stellt den Hafenbau als technische Pionierleistung und Bremer Infrastrukturmaßnahme von überregionaler Bedeutung vor. Detailliert werden Planung und Bau, die Hafenorganisation sowie der Schiffs- und Warenverkehr bis hin zum allmählichen Niedergang geschildert. Ein Ausblick nimmt nach 1800 die Umbrüche Vegesacks vom Hafen zum Werftstandort in den Blick. Auch die spannende Vorgeschichte des Raums Vegesack als Schiffslandeplatz wird bis in das Frühmittelalter zurückverfolgt. Mit Weidingers Buch liegt zum Hafenjubiläum im Jahr 2022 eine umfangreiche, quellengesättigte Studie vor, die über den Hafen hinaus auch eine Stadtgeschichte Vegesacks im 17. und 18. Jahrhundert ist. Sie wird lange Bestand haben und schließt an Weidingers Standardwerk zur vorindustriellen Bremer Hafenentwicklung an. Zum Inhalt: 1. Vegesack und der Raum Vegesack bis zur Hafengründung 2. Die Gründung eines bremischen Vorhafens 1622 3. Vegesacks Hafenstruktur und Hafenbetrieb im 17. und 18. Jahrhundert a. Der Hafen unter der Leitung des Hauses Seefahrt: die alte Fundation (1620-1670) b. Schwankende Hafenkonjunktur in wechselvoller Zeit: der Hafen als rentables Pachtobjekt (1670-1730) c. Fahrwasserprobleme und ausbleibende Schiffe: der Hafen als Zuschussgeschäft (1730-1780) 4. Hafen und Werften: struktureller Wandel und neuer Aufschwung im Zeichen des Schiffbaus (1780-1830) 5. Ausblick
Autorenportrait
Dr. Ulrich Weidinger, Historiker, zahlreiche Veröffentlichungen zur bremischen Stadtgeschichte, darunter "Mit Koggen zum Marktplatz" (1997), "Bremische Kirchengeschichte im Mittelalter" (2012), "Bremer Bürgerbuch 1289 - 1519" (2015).