Beschreibung
Anlässlich der 80jährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns hat der Künstler und Sammler Kurt Lackner diesen hochwertigen Bildband aus 80 einzigartigen Postkarten mit Studioporträts von Soldaten des Zweiten Weltkriegs zusammengestellt und detailgenau beschrieben.
»Zur Erinnerung« ist in erster Linie ein Werk der Kunst, komponiert aus Versatzstücken der (vergangenen) Wirklichkeit. Damit ist es aber auch ein Beitrag gegen das Vergessen. Der Autor inszeniert ein Drama in Bildern und Worten, die uns Verstörendes erzählen: Es sind immer Menschen, Eltern, Söhne und Töchter, Liebende und Trauernde, die sich mit den Insignien einer Macht schmücken, die sie verblendet und unsagbares Leid und Verderben in die Welt gebracht hat.
»[…]
Fotografien, gerade Kriegsfotografien, und seien es scheinbar harmlose Porträtaufnahmen von Soldaten, üben stets auch eine beunruhigende und provozierende Wirkung aus, weil wir wissen, was damals geschehen ist. Dabei wird uns bald klar, dass sich die Fotografien, auch die Abbildungen in diesem Band, klaren Deutungen und Einordnungen entziehen und mehr Fragen aufwerfen, als sie Antworten geben, was zweifellos auch ihren Reiz und ihre morbide Faszination erhöht. Solche Bilder fordern uns auf, die sich beim ersten Betrachten anbietende Interpretation in Frage zu stellen und zu versuchen, gleichsam an der Oberfläche des Abzugs zu kratzen, um tiefere, verborgene Schichten freizulegen. Dabei müssen wir immer damit rechnen, auf Unangenehmes, ja Schreckliches zu stoßen.
[…]«
Martin Pollack, aus dem Vorwort, August 2019