Beschreibung
Begriffe erzählen eine spannende Geschichte über ihre Evolution, die zu ihrer Klärung und aufgeklärten Benutzung beitragen kann. Anstatt zu verkünden, was Kunst alles muss, ist es an der Zeit zu klären, was Kunst eigentlich überhaupt meint. Am besten klärt man das, wenn man sich anschaut, was Kunst alles kann.
Der kritische aber an keiner Stelle parteiisch wirkende Text geht so weit, anerkannten Begriffen wie »Kunstgeschichte«, »Kurator«, »Kulturprogramm« bis hin zur »Virtual Reality« deren Gültigkeit für die gegenwärtige Diskussion abzusprechen. Dagegen schlägt er moderne, erkenntnistheoretisch entzauberte Terminologien vor, die nicht nur alte Irrtümer vermeiden helfen, sondern vor allem neue, moderne Weiterentwicklungen möglich machen.
Letztendlich ist das gesamte Buch ein Versuch der tatsächlichen Erweiterung von mittlerweile sehr verengten, einschlägigen Begriffen. Dies ist nur möglich, wenn man vor allem jene aufklärt, die das Publikum bilden: fachfremde Laien. Nicht jedoch, indem man diesen Leuten vorschreibt, was sie sehen und wie sie es sehen müssen, sondern indem man ihnen ihre volle Selbstbestimmtheit – entsprechend der juristischen Übereinkünfte zur Kunstfreiheit – zurückgibt. Wir alle haben nämlich nicht nur das (international festgeschriebene) Recht zur freien Teilnahme an dem, was uns an »Kunst« dargeboten wird, sondern die (ebenfalls international rechtlich vereinbarte) Freiheit zur selbstbestimmten, kritischen, demokratischen Teilhabe am Kunstbetrieb.