Beschreibung
Faydé lebt in den Bergen im äußersten Norden Kameruns. Nachdem ihr Vater bei einem Überfall von Boko Haram verschwunden ist, beschließt sie, in die nächstgelegene Stadt Maroua zu gehen. Dort will sie als Hausmädchen arbeiten, um ihre Mutter und ihre Geschwister zu unterstützen. Faydé lernt die zermürbende Realität ihres neuen Arbeitsplatzes kennen und erfährt die offene Verachtung der Oberschicht gegenüber Menschen ihres Standes. Schnell erkennt sie die ungeschriebenen und gnadenlosen Regeln, die sie unter anderem zu einer potenziellen Beute für die Männer des Haushalts machen. Trotz der Widerstände kämpft Faydé gemeinsam mit ihren Freundinnen ums Überleben und um den Aufbau einer Zukunft. Lebhaft und liebenswert, manchmal verzweifelt, träumt sie von Erfolg, Freude oder Liebe. Wird es Faydé gelingen, sich in einer Gesellschaft durchzusetzen, in der ihr Schicksal vorbestimmt zu sein scheint? Djaïli Amadou Amal schildert in ihrem neuen Roman nicht mehr das Leben der »Ungeduldigen«, sondern das ihrer Hausangestellten und fügt damit der Entrechtung von Frauen auch noch das Thema Klasse hinzu. Sie unterstreicht dadurch erneut ihr feministisches Engagement.
Autorenportrait
Djaïli Amadou Amal, Autorin und Frauenrechtsaktivistin, wurde als muslimische Fulbe mit 17 Jahren zwangsverheiratet und hat alle Tiefen und Formen der Unterdrückung einer Frau aus der Sahelzone durchlebt. 2012 gründete sie die Vereinigung »Femmes du Sahel«, die sich für die Bildung von Frauen und gegen geschlechtsspezifi sche Gewalt einsetzt. Die ungeduldigen Frauen wurde 2019 mit dem Prix Orange du Livre en Afrique und 2020 mit dem Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet. In Frankreich 2021 zur Autorin des Jahres gewählt, erhielt sie 2022 die Ehrendoktorwürde der Sorbonne. 2023 wurde ihr Roman für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.