Beschreibung
Eva Ruppert setzt sich mit der Gegenwart und der Vergangenheit auseinander. In verdichteter Sprache. Im letzten Gedicht in dieser Auswahl, sie nennt es 'Lebenslauf', heißt es biografisch: 'Als ich sechsundzwanzig war, / wurde das Saarland wieder deutsch. / Als ich achtundvierzig war / schlief ich unter der roten Fahne. / Als in der Deutschen Demokratischen Republik die Konterrevolution gesiegt hatte, / wurde ich Kommunist.' Die ehemalige Gymnasiallehrerin gehörte nie einer Partei an. Und noch immer ist sie parteilos. Aber sie hat eine Haltung, einen Standpunkt, vom dem aus sie die Welt sieht und beurteilt. Dabei nimmt sie nie ein Blatt vor den Mund, wohl aber auf ihren Schreibtisch. Und artikuliert ihre Meinung im Versmaß. Ohne sich fremden Maßstäben zu unterwerfen.
Autorenportrait
Eva Ruppert, Jahrgang 1933, gebürtige Saarländerin, lebt seit den sechziger Jahren in Bad Homburg und unterrichtete bis 1999 an einem dortigen Gymnasium. Die promovierte Pädagogin engagierte sich seit den siebziger Jahren in linken Bewegungen, ohne jemals einer Partei angehört zu haben. Nach der Auslieferung Erich Honeckers aus Moskau schloss sie sich dem 'Solidaritäts-Komitee' an und korrespondierte intensiv mit dem gestürzten Staatsoberhaupt der untergegangenen und vom Westen okkupierten DDR. Der Briefwechsel mit Honecker kam 2017 unter dem Titel 'Liebe Eva' in der edition ost heraus. Erstmals nun erscheint eine Auswahl ihrer Gedichte.