Beschreibung
Johann Galster (1868-1947) war seit 1893 zunächst als Stadtkaplan unter Pfarrer Achtmann in Erlangen tätig. Zugleich versah er als „Militärkaplan“ eigens die seelsorgerliche Betreuung der katholischen Mannschaftssoldaten der dortigen Garnison. Der aus einfachen Verhältnissen stammende, sehr begabte Bauernbub wurde 1901 zum Nachfolger Achtmanns als Stadtpfarrer ernannt und übte dieses Amt bis 1919 aus. Wie sein Vorgänger brachte er das Leben der Pfarrgemeinde mit unterschiedlichsten Initiativen sehr voran und führte diese schließlich auch durch die schwere Zeit des Ersten Weltkriegs. Letzte Lebensstation wurde das oberfränkische Strullendorf, wo er bis 1933 amtierte und seine letzten Lebensjahre verbrachte. Auf diese Zeit geht ein knapper Ausblick ein.
Das Buch zeigt am Lebensbild dieses Priesters auf, wie sich katholisches Leben im protestantisch geprägten Erlangen mehr und mehr entfalten konnte. Es richtet sich nicht allein an einen katholischen Leserkreis, sondern liefert auch einen Beitrag zur Geschichte der Stadt und ihrem religiösen Leben aus einer Zeit, in der die Zugehörigkeit zu einer Religion und Konfession für die meisten Menschen noch selbstverständlich war, aber auch schon die Anfänge der Moderne spürbar wurden. Nicht zuletzt ist es interessant, die Weltkriegsjahre (1914-1918) aus der Perspektive einer Pfarrgemeinde nachverfolgen zu können.
Der Verfasser erinnert an einen beliebten Priester, der den Anliegen und Sorgen der Menschen stets zugewandt war und in Erlangen allseits Achtung genoss.