Beschreibung
In seiner lebenslangen Auseinandersetzung mit Entwicklungen auf dem literarischen Markt beweist Gutzkow ein außerordentliches Gespür für die folgenreiche Kommerzialisierung des Publikationswesens, von der neuen Pfennigliteratur der 1830er Jahre bis zu den illustrierten Prachtausgaben, den Taschenbuchserien und dem 'Gartenlaube'-Journalismus des späteren Jahrhunderts. Als Berufsschriftsteller setzt sich Gutzkow zugleich vehement für eine existentielle Absicherung dieser neuen Gruppe von Literaturproduzenten ein, sowie für ein Berufsethos, das der zunehmenden Aushöhlung des Publizierens durch kommerziellen Druck widersteht. Der Band vereint Journalartikel zu diesem Themenkomplex, die Gutzkows lange Schaffenszeit umspannen, und ermöglicht so einen einzigartigen Blick auf die Verhältnisse im Verlags- und Druckgewerbe und im literarischen Leben des 19. Jahrhunderts. 'Der Innovationsversuch innerhalb der Editionsphilologie ist bereits jetzt höchst bemerkenswert.' Alexander Kosenina, FAZ 'Die Kommentierte digitale Gesamtausgabe der Werke und Briefe Gutzkows ist der Höhepunkt einer regelrechten GutzkowRenaissance.' Nina Peters, Stuttgarter Zeitung 'Doch auch der reine Lesespaß kommt bei Gutzkow selten zu kurz, weswegen selbst Lesern, die ganz einfach noch eine intelligente Urlaubslektüre für die nächsten Ferien suchen, die folgenden Gutzkow-Werkausgaben im Oktober Verlag dringendst ans Herz gelegt werden müssen.' Jan Süselbeck, konkret
Autorenportrait
Der Schriftsteller Gutzkow (1811-1878) besaß stets einen analytischen Blick für zeitgeschichtliche Entwicklungen. Sein Werk lag weitgehend unerschlossen in historischen Ausgaben und Zeitschriften, eine kommentierte Gesamtausgabe schien nicht realisierbar. Dank des Editionsprojektes konnte dieses Ziel angestrebt werden. Damit öffnen sich unbeschrittene Wege in die Sozial-, Kultur und Mentalitätsgeschichte von Jahrzehnten, die der Beobachter und engagierte liberale Publizist Gutzkow wie kein anderer registrierte.