Beschreibung
Mit diesem Buch legt die Autorin Frau Amalia Romme ihre beeindruckende Lebensgeschichte vor, deren Lebensweg exemplarisch für das schwere Schicksal vieler Russlanddeutscher im 20. Jahrhundert steht. Auch ihre Vorfahren folgten der Einladung der Zarin Katharina II. und siedelten sich in den schier endlosen Weiten des europäischen Teils von Russland an, kultivierten ihr Land und bauten Dörfer und Städte auf. Der aufkeimende Nationalismus des 19. Jahrhunderts und das totalitäre Sowjetregime seit der Revolution 1917 führten dann aber immer mehr zur Einschränkung der einstigen Freiheiten, an deren Stelle bald schon Repressalien, Verfolgungen und Willkür der Herrschenden traten. Sehr lebendig und eindrücklich berichtet nun die Autorin von den unmenschlichen Geschehnissen der 1930er- und 1940er-Jahre, von den Schrecken des Krieges 1941-45, von Flucht und Verschleppung durch ganz Ost- und Mitteleuropa, von Hunger und kaum vorstellbarem Überlebenskampf. Erschütternd werden das furchtbare Geschick in der rechtlosen stalinistischen Zeit und die späteren Verfolgungen geschildert. Das Leben scheint in dieser Nachkriegszeit nur noch aus nicht enden wollender Not, Mühe, Plage und Arbeit bis zur Erschöpfung zu bestehen. Trotzdem handelt das Buch auch von Erleichterungen, Hoffnung, Neuanfang und den kleinen Freuden des Lebens. Schließlich wird von der Übersiedlung und dem Leben in Karaganda, Kasachstan, berichtet, auch von der Untergrundkirche und den einsetzenden Erleichterungen Ende der 1970er-Jahre und der schließlichen Ankunft und dem Neuanfang in Deutschland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.