Beschreibung
Der Glaube an die Existenz der guten und bösen Engel ist unbestrittener Teil der katholischen Glaubenslehre. Nichtsdestotrotz ist die Angelologie im heutigen theologischen System und auch im Glaubensleben an sich weit ins Hintertreffen geraten. Natürlich hat die Gegenwart der Engel unverändert in der Liturgie ihren festen Platz, doch werden sie hier nicht allzu oft bloß noch als zierendes Beiwerk wahrgenommen? Nicht minder häufig kommen Engel und Dämonen in der Lesung des Evangeliums ganz konkret zur Sprache, doch was bleibt davon in der Predigt heute oft noch übrig?
Will man hier Orientierung geben, so müssen die Grundlagen der Glaubenslehre von Neuem herausgearbeitet und vermittelt werden. Die Angelologie Dr. Johannes Heinrich Oswalds (1817–1903) – einem der großen Dogmatiker des 19. Jahrhunderts – bietet in dieser Hinsicht eine systematische Gesamtschau des Themas. Mit großer Klarheit und Lebendigkeit schöpft er dabei aus einer tiefen Durchdringung der Glaubenswahrheiten. Gleichzeitig fördert die spekulative Art seines Denkens auch eine Fülle anregender, gehaltvoller Ideen zutage, welche in diesem dogmatisch noch wenig festgelegten Gebiet trotzdem ein ausgewogenes und im besten Sinne orthodoxes Gesamtbild entstehen lassen. Diesem Unterfangen soll auch die im Anhang beigefügte Schrift „Christlicher Glaube und Dämonenlehre“ dienen, welche im Auftrag der Kongregation für die Glaubenslehre erstmals 1975 herausgegeben wurde.