Beschreibung
Das "Erinnern um der Zukunft willen" bleibt eine drängende Aufgabe. Der Band "Katholische Kirche und Zweiter Weltkrieg" mit Texten von 14 Autoren eröffnet Einblicke in neuere Forschungen und bietet zugleich als Lesebuch Orientierung zu wichtigen Fragestellungen: Wie und in welchem Ausmaß unterstützten Theologen, Gemeindepfarrer, Militärseelsorge, Bischöfe und Kirchenpresse die Kriegsmaschinerie? Ging man in der Kirchenleitung von einem sogenannten "gerechten" oder gar "heiligen" Krieg gegen den "gottlosen Bolschewismus" aus? Warum leisteten gerade Regimegegner der verbrecherischen Kriegsführung des NS-Rassenstaates so viel Beihilfe und predigten Gehorsam? Ungehorsam waren nichtkonforme Laien und Priester - darunter mutige katholische Soldaten. Die Beispiele von Verweigerungen gegenüber dem Morden offenbaren, dass die Kirche 1933-1945 nicht nur aus dem "Spitzenpersonal" bestand. Texte zur Geschichtserinnerung, zum christlichen Umgang mit Mediengewalt sowie zur Diskussion über Militärdoktrinen münden in eine Vision für das dritte Jahrtausend: Der zivilisatorische Ernstfall drängt zum Zeugnis für die Einheit der menschlichen Familie auf der Erde. Mit Beiträgen von: Holger Arning, Thomas Breuer, Peter Bürger, Josef Fleischer, Anton Grabner-Haider, Hubertus Halbfas, Georg D. Heidingsfelder, Jakob Knab, Heinrich Missalla, Martin Röw, Thomas Ruster, Wolfgang Stüken, Wolfram Wette
Autorenportrait
Peter Bürger, * 1961, Friedensforscher und Publizist. Studium der katholischen Theologie in Bonn, Paderborn und Tübingen, Krankenpflegerexamen, danach tätig in Krankenhäusern und im psychosozialen Bereich. Seit 1980 Mitglied der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi. Ab 2003 freiberuflicher Autor. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Krieg und Frieden, u.a. "Friedenslandschaft Sauerland" und (als Herausgeber) "Sauerländische Friedensboten" (2016). Seine Studien zur massenkulturellen Kriegspropaganda sind 2006 mit dem "Bertha-von- Suttner-Preis" ausgezeichnet worden.