Beschreibung
Dieser Band enthält bislang wenig bekannte Schriften von Waldemar Jochelson, die er in deutscher Sprache verfasst hatte. Die Beiträge geben Aufschluss zu Jochelsons Entwicklung - vom politischen Aktivisten und Verbannten in Sibirien zu einem der maßgeblichen Ethnologen für den Nordosten Sibiriens. In dem vorliegenden Band sind Artikel zusammengestellt, die vor allem im Zusammenhang mit seiner ersten größeren Feldforschung bei den Jukagiren, der Sibirjakov-Expedition (1894-1897) entstanden sind. Weitere Kurzbeiträge geben beispielhaft Auskunft über Jochelsons frühe politische Einstellungen. In seinem Essay untersucht Erich Kasten Jochelsons Entwicklung zum Wissenschaftler anhand seiner Methoden der Feldforschung, die im Lauf seiner späteren Forschungsreisen eine deutliche Veränderung erfahren hatten.
Autorenportrait
Erich Kasten, Dr. phil., ist Ethnologe und lehrte an der Freien Universität Berlin. Seit den 1980er Jahren führte er regelmäßig Feldforschungen zunächst an der kanadischen Pazifikküste und später in Kamtschatka durch. Er war der erste Koordinator der Sibirien-Gruppe am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle/Saale und führte seitdem weitere internationale Forschungsprojekte in Sibirien durch. Als Kurator betreute er Museumsausstellungen und leitet seit 2010 die Kulturstiftung Sibirien in Fürstenberg/Havel.