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Friedrich der Große

Die Kunst zu überleben

Erschienen am 13.07.2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783941400368
Sprache: Deutsch
Umfang: 476
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Das vorliegende Werk von Willi Kollo bezieht sich auf die Aufzeichnungen des Schweizers Henri de Catt, Privatsekretär und enger Vertrauter Friedrich II., der dem Preußenkönig während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) als Vorleser diente. Willi Kollo übersetzte diese Aufzeichnungen aus dem Französischen und verarbeitete sie zu einem Buch über Friedrich den Großen im Siebenjährigen Krieg. Wer die Memoiren de Catts und seine Gespräche mit Friedrich II. kennt, glaubt, mit ihnen ist ein Wunder geschehen. Der Verfasser erweckt den Menschen und die Persönlichkeit Friedrich des Großen zum Leben und macht dem Leser dessen Gedanken und Motivation zur Führung des Siebenjährigen Krieges verständlich. Dem Leser wird der Eindruck vermittelt, Friedrich selber zu sehen, hört ihn sprechen, sieht ihn gehen, jetzt, eben erst, in diesen Tagen. Selten ist von handelnden Personen, deren Namen und Taten wie ein sich entfernender Donner noch über Jahrhunderte nachhallen, ein so unmittelbar nahes, intimes, tief menschliches Bild, im Zeitpunkt ihrer Unternehmungen, gezeichnet worden. Hier sehen wir keinen 'Helden', sondern einen immer leidenden, oft nahezu zusammenbrechenden, verzagenden und hoffenden, immer aber sich selbst in der Hand behaltenen Menschen. Wir sehen ihn unmittelbar Entscheidungen fällen, Irrtümer begehen, Gefahren missachten, seine eigene Kraft überschätzen, angreifen, geschlagen werden, halb vernichtet, enttäuscht, verzweifelt, erfolgreich, Bitterkeit der Tränen und heißer Spott dicht beieinander -, alles andere als ein Held: ein Mensch. Ein Buch, das unter die Haut geht. Dies alles wüssten wir auch heute noch nicht von ihm, hätte sein Vorleser Henri de Catt nicht alles getreu aufgezeichnet. Die Erinnerungen de Catts begeben sich unmittelbar in das Zentrum des Geschehens. Sie waren, als er sie niederschrieb, noch heiß von Leben. Sie hatten sich eben erst ereignet. Sie unterlagen nicht der Kritik und Sichtung des Königs. Daher sind sie ein Dokument von unschätzbarem Wert.

Autorenportrait

Willi Kollo wurde am 28.04.1904 in Königsberg geboren. Ab 1907 in Berlin. Hohenzollerngymnasium. Studium der Musik, Harmonielehre und Klavier. Daneben literarische Studien. Ab 1916 Internatsschüler Blankenburg a. H., wo er Spengler begegnete, der dort Lehrer gewesen war, und ihn, neben Walter Rathenau und Otto Braun, dem früh gefallenen Sohn der Sozialistin Lilly Braun, stärkstens beeinflusste. Mit 16 Jahren erregte er Aufmerksamkeit durch seine Übertragung des bekannten Gedichtes Tennysons 'The charge of the light brigade', die als 'Arbeit eines deutschen Schülers' in der Times abgedruckt wurde. Mit 17 Jahren folgte er Einladungen von literarischen Vereinen und Volkshochschulen, wo er eigene Novellen und Gedichte vortrug. Die Presse schrieb: 'Man ist ganz gefangen von der Erscheinung eines so jugendlichen Dichters, der in der Gestalt eines Weltweisen vor uns tritt.' 1950 errang Willi Kollo mit seiner Bühnenbearbeitung des Fontane Romans 'Frau Jenny Treibel' stärksten Erfolg. Komödien, Lustspiele, Filme und Lieder hatten ihn bereits weithin bekannt gemacht. Heinz Hilpert, Chef-Regisseur des Deutschen Theaters Berlin und seit 1950 Intendant des Deutschen Theaters Göttingen, brachte 1954 Willi Kollos im 'Dritten Reich' spielendes Schauspiel 'Eine Frau, die ich kannte' zur Uraufführung, in dem Hilpert selbst die männliche Hauptrolle spielte. Hermann Stresau, Chefkritiker der Frankfurter Allgemeinen: 'Ich finde Ihr Stück in einem Punkt wesentlich besser als Zuckmayers Des Teufels General: Sie geben die Wahrheit, ja, so war es!' Der Bundespräsident verlieh Willi Kollo 1970 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse am Band. Willi Kollo starb am 4. Februar 1988.

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