Beschreibung
Der Tod ist das zentrale Motiv in den Phantastischen Erzählungen von Graf von Villiers: Ob Folter, Hinrichtung oder Duell, er schildert die Qualen der Sterbenden, beschäftigt sich mit den Motiven der Henker und Folterknechte oder beschreibt die Trauer eines Hinterbliebenen.
Obwohl die Grundstimmung der Geschichten düster ist, überrascht der Autor mit originellen Ideen und unerwarteten Wendungen: So erläutert er beispielsweise die „Folter der Hoffnung“ oder lässt einen Priester das größte Geheimnis der Kirche offenbaren.
Autorenportrait
Graf von Villiers de L’isle Adam (1838-1889)
Jean Marie Mathias Philippe-Auguste Graf von Villiers de L’Isle Adam wurde am 7. November 1838 in der Bretagne geboren. Der Sproß eines alten Adelsgeschlechts kam mittellos nach Paris und schloß sich dort den Kreisen von Mallarmé und Baudelaire an. Seine Eva Futura (1886) ist eines der ersten in der Literaturgeschichte verzeichneten Beispiele von Science-fiction und gleichzeitig eine Satire auf die Wissenschaft. Seine Erzählkunst, gekennzeichnet durch einen glänzenden Stil, durch seine Neigung zum Übersinnlichen und Geheimnisvollen sowie durch Satire und Ironie, machte ihn zu einem Meister der französischen Novellistik. Er starb völlig verarmt am 19. August 1889 im Hospital Des Frères de Saint Jean de Dieu zu Paris.