Beschreibung
Alvares, jung und wissbegierig, will Kontakt zu Geistern aufnehmen, um ihre Dienste für sich zu nutzen. Schon bald findet er einen Meister, der ihn in diese Kunst einführen will. Doch Alvares ist zu ungeduldig und ruft auf eigene Faust den Teufel an, von dem er vollkommene Unterwürfigkeit verlangt. Der Teufel lässt sich auf den Handel ein und erscheint Alvares in Gestalt einer vollkommenen Frau, die ihm zuerst als Page dient, ihn aber gleichzeitig verführt und ihm die Sinne raubt. Sie spinnt ihre Intrigen und bringt Alvares nur Unglück. Doch Alvares scheint von alledem nichts zu bemerken. Erst der Traum von einer Liebesnacht mit dem Teufel öffnet ihm die Augen. Er verlässt seine Geliebte und lässt den Dämon hinter sich.
Klassisch in der Thematik und überzeugend in der psychologischen Darstellung der Charaktere – so präsentiert sich diese beeindruckende Erzählung aus dem 18. Jahrhundert. Mit untrüglichem Gespür zeichnet Cazotte menschliche Stärken und Schwächen. Der realistische Ton seiner Erzählung fesselt den Leser bis zum Schluss.
"Wir leben mit den Geistern unserer Vorfahren; die unsichtbare Welt lebt und webt um uns." Jacques Cazotte
Autorenportrait
Jacques Cazotte, geboren 1719 in Dijon, wuchs in einem Jesuitenkloster auf. Als Schiffszahlmeister lebte er lange Jahre auf Martinique, bevor er nach Frankreich zurückkehrte. Cazotte brach mit dem katholischen Glauben und setzte sich intensiv mit dem Okkultismus auseinander, was sein literarisches Schaffen beeinflusste. 1772 veröffentlichte er sein erfolgreichstes Werk „Der verliebte Teufel“. Er starb 1792 durch die Guillotine.