Beschreibung
Dieses Buch ist eine Form der intellektuellen Selbstbewaffnung, die dazu dient, einige grundlegende Zusammenhänge von Ökologie, Ökonomie und Ethik nüchtern in der Sache zu begründen, statt sich einem Alarmismus à la mode hinzugeben, der bald vom nächsten Aufreger abgelöst wird. Wer den Mut hat, sich seines Verstandes ohne Hilfe anderer zu bedienen, wird das zu würdigen wissen, und wer die Waffe seines Verstandes aktiv zum Einsatz bringen will, wird hier Munition finden.
Die reichen Nationen manövrieren nicht nur den sogenannten »Rest« der Welt, sondern auch sich selbst, getrieben vom vermeintlich alternativlosen Zwang der Kapitalverwertung, in eine Situation allmählich schwindender Auswege. Unter dem Vorzeichen einer vielgestaltigen ökologischen Rekalibrierung des Weltsystems baut sich Handlungsdruck für die menschliche Zivilisation auf. Die künftige Ausweglosigkeit kündigt sich in einer doppelten Bewegung an: Die fortgesetzte Konzentration von Reichtum ordnet zum einen unablässig die Chancenverteilung auf dem Globus neu. Sie erzeugt zwangsweise die Bewegung der Betroffenen auf die verbleibenden vermeintlich sicheren Weltregionen zu. Auf der anderen Seite sehen sich die reichen Volkswirtschaften, gebannt vom Klang des eigenen Wachstumsmantras, nicht in der Lage, ihren Vorsprung zu einer qualitativen Veränderung ihres spezifischen Metabolismus von Arbeit und Erde zu nutzen.
Harald Strauß analysiert in einem Parforceritt die Kernelemente des Nachhaltigkeitsdiskurses neu, um das Bild der gegenwärtigen Herausforderungen schärfer zu konturieren. Dabei geht es um nicht weniger als die vollständige Neustrukturierung der Curricula und um die Einführung wissenschaftstheoretischer Maßstäbe, an denen sich der ökonomietheoretische Pluralismus zukünftig wird messen müssen.