Beschreibung
An düsteren Schauplätzen war der Erste Weltkrieg reich. Eines der schrecklichsten Kapitel aber wurde in einer der erhabensten und schönsten Landschaften Europas geschrieben: In den Dolomiten lagen sich zwischen 1915 und 1918 Italiener und Österreicher gegenüber. Sie töteten sich gegenseitig mit Schusswaffen, Bajonetten und, ja, Morgensternen. Sie starben in Lawinen, bei Abstürzen oder durch Erfrieren. Sie bestiegen zuvor als unzugänglich geltende Berge, nur um sich gegenseitig herunterzuschießen. Sie durchbohrten den Marmolata-Gletscher, nur um im ewigen Eis Waffen zu lagern. Sie sprengten Felsen und entstellten die Landschaft für immer. Über dieses groteske Drama hat Uwe Nettelbeck ein schmales, geschliffen formuliertes Stück dokumentarischer Literatur verfasst.
Autorenportrait
Uwe Nettelbeck, geboren 1940 in Mannheim, starb 2007 in Bordeaux. Zunächst Film- und Literaturkritiker und Gerichtsreporter, zog er sich 1969 aus dem Betrieb zurück. Nach einigen Jahren als Musikproduzent schuf er ab 1976 ein kompromissloses literarisches Werk aus Montagen und Glossen. Zum größeren Teil erschien es zuerst in der Zeitschrift "Die Republik", die er mit seiner Frau Petra herausgab.