Beschreibung
Belgrad im Jahre 1980. Eine Gruppe Jugendlicher verfolgt im Fernsehen die nationale Trauerfeier für den soeben verstorbenen Präsidenten Tito. Boris, Bane, Zora und Irina betrinken sich beim Anblick der ergriffenen Menge und begleiten die Szenen mit spöttischen und derben Kommentaren. Sie haben zu diesem kommunistischen Volkshelden kein Verhältnis und interessieren sich nur für ihre privaten Schicksale, ihre individuellen Träume und Wünsche. Eine neue Zeit ist angebrochen. In Belgrad brodelt eine innovative Musikszene, die Belgrader Neue Welle, deren Ziel und Kern in den Augen des Ich-Erzählers 'die Eroberung von sich selbst' ist und mit der er sich voll identifiziert. 'Ich konnte getrost sagen: Das, was hier passiert, ist ganz mein Ding. Meine Stadt ist endlich meine Stadt.' Doch alle Hoffnungen werden zunichte gemacht und Dämonen von Neid, Eifersucht und Nationalismus werden entfesselt. Ein Roman, der differenziert die Mechanismen beleuchtet, die den Krieg auslösten, und eine berührende Geschichte über Freundschaft und Liebe.
Autorenportrait
Vladimir Pistalo wurde 1960 in Sarajevo geboren und wuchs in Mostar, Kraljevo und Belgrad auf. Er studierte Jura und promovierte in amerikanischer Geschichte an der Universität von New Hampshire (USA). Er lehrt am Becker College in Massachusetts und pendelt zwischen den USA und Belgrad. Er veröffentlichte bislang zehn Bücher, darunter die Romane 'Alexandriade' (1999), 'Über ein Wunder' (2002) und 'Tesla, Portait unter Masken' (2008). Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. 'Millennium in Belgrad' ist seine erste deutsche Veröffentlichung.