Beschreibung
Die Einführung von Hartz IV, die für breite Kreise der Bevölkerung zu einer völligen Veränderung des sozialen Status geführt hat, löste gravierende innergesellschaftliche Auseinandersetzungen aus. Ursprünglich entstanden die sozialen Sicherungssysteme des 19. Jh. aus dem Bedürfnis heraus, den 'Schwachen' zu helfen, um die Stabilität des jeweiligen Gemeinwesens zu sichern. All diese Institutionen werden heute in Frage gestellt. Vor diesem Hintergrund ist es dringend notwendig, sich mit der Geschichte der Fürsorge auseinanderzusetzen. Die Beiträge berichten über Umbrüche vom Kaiserreich, die Jugendhilfepraxis in der DDR bis heute. Am Beispiel konkreter Projekte und Standorte, sowohl aus dem konfessionell gebundenen wie aus dem staatlichen oder privat verantworteten Bereich, wird ein wichtiges Kapitel deutscher Sozialgeschichte geschrieben.
Autorenportrait
Prof. Dr. Wolfgang Hofmann, geb. 1932, seit 1977 Professor für Verwaltungs- und Sozialgeschichte an der Technischen Universität Berlin. Forschungsschwerpunkte: Verwaltungs-, Kommunal-, Stadtgeschichte, Geschichte der Stadt- und Regionalplanung. Prof. Paul Meusinger, geb. 1944, Honorarprofessor an der Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Sozialwesen, Jurist, Präsident des Landesamts für Soziales und Versorgung in Brandenburg i.R. Kristina Hübener, geb. 1956, Studium der Geschichte und Germanistik an der Pädagogischen Hochschule Potsdam, 1987 Promotion, Humboldt-Stipendiatin, seit 1997 Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte I an der Universität Potsdam. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kommunal- und Sozialgeschichte der brandenburgischen Provinzialverwaltung im 19. und 20. Jahrhundert.