HOHENTWIEL BUCH - Aktuellste Gesamtausgabe 1100 Jahre Befestigung
Der Berg im Fokus der Mächte Europas. Alemannien - Deutsches Reich - Investiturtstreit - Habsburg - Eidgenossen - Württemberg - 30-j. Krieg - Naploeon - Baden - Singen
Kessinger, Roland / Peter, Klaus-Michael / Stadt Singen (Hohentwiel) / Häusler, Bernd / Lemke, Stefa
Erschienen am
21.09.2015
Beschreibung
Das Werk "Der HOHENTWIEL – Der Berg im Fokus der Mächte Europas" gibt einen intensiven Überblick der Geschichte von Siedlung, Burg und Festung Hohentwiel von der Zeit der Alemannen (ab 200 n.Chr.) bis heute (2015). Es erscheint zum Jubiläum "1100 Jahre Hohentwiel", das auf die Ersterwähnung im Jahr 915 zurückgeht. Der Hohentwiel tritt gleich auf höchster Ebene der Politik in die Geschichte ein: der letzte ostfränkische/erste deutsche König, Konrad I., belagert den Hohentwiel, auf dem sich alemannische Adlige verschanzt haben, die ein "Alemannisches Herzogtum" fordern. Diese kommt erst unter dem folgenden König, Heinrich I., 920 zustande. Damit ist der Hohentwiel eine Keimzelle des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg. Von 959 bis 970 hat hier Burchard III. einen Sitz, Herzog des "Schwäbischen Herzogtums". Mit seiner Frau Hadwig gründet er ein St. Georgs-Kloster auf dem Hohentwiel, das Kaiser Heinrich II. um 1005 nach Stein am Rhein, heute Kanton Schaffhausen, verlegt. Im Investiturstreit ab 1070 bekämpfen sich hier königstreue Eppensteiner und papsttreue Zähringer. Sie bringen Herren von Singen auf den Twiel. Nach deren Aussterben übernehmen die Herren von Klingen die regionale Macht, die den Hohentwiel an die Klingenberger verkaufen. Die Klingenberger sind ein bedeutendes regionales Adelsgeschlecht, spielen beim Konzil von Konstanz 1414-1418 eine Rolle und stehen im Dienste der Habsburger, dadurch auch im Widerspruch zu den Eidgenossen. Als ihre Bedeutung sinkt, ergreift Herzog Ulrich von Württemberg die Chance, ab 1519 sich den Hohentwiel anzueignen. Er lässt daraus eine württembergische Staatsfestung bauen, die im 30-jährigen Krieg 1618-1648 von Löscher und Konrad Widerholt in fünf Belagerungen erfolgreich verteidigt wird. Nach 1650 wird die Festung weiter ausgebaut und als württ. Staatsgefängnis genutzt. In den napoleonischen Koalitionskriegen kommt e am 1. Mai 1800 zur Übergabe an eine französische Truppe unter General Vandamme. Napoleon persönlich befiehlt die Zerstörung des Hohentwiels wie anderer "Rheinfestungen". 1855 veröffentlicht Joseph Victor von Scheffel den Roman "Ekkehard", das meistverkaufte Werk dieser Art im 19. Jh. Das Buch, das im 10. Jh. spielt, macht den Hohentwiel in ganz Deutschland bekannt. Ab 1906 wird eine Festspielhalle errichtet, deren Bau auch Kaiser Wilhelm II. besucht. In mehreren Anläufen, zuletzt durch die Nazis bis 1939, werden Festspiele am Hohentwiel veranstaltet. Nachdem die Gemarkung 1969 im neuen Bundesland Baden-Württemberg vom württ. Tuttlingen zum badischen Singen umgemeindet wird, feiert die Stadt jährlich ein großes Festival im Juli mit vielen Tausend Besuchern. Die Festung gehört privatrechtlich immer noch dem Rechtsnachfolger des Königs von Württemberg, dem Land Baden-Württemberg. Der Hohentwiel stand immer im Fokus europäischer Mächte und stellt damit eine ganz andere politische Größe dar wie normale Burgen und ihre Orte.