Beschreibung
Viele Gegensätze kennzeichneten dieses Jahrzehnt. Am Anfang stand Zukunftseuphorie. Nach Öl- und Wirtschaftskrise führte der Terrorismus die Republik in den Deutschen Herbst. Zukunftsangst, Berufsverbote und Rasterfahndung zeichneten immer mehr ein düsteres Bild von einem allgegenwärtigen Überwachungsstaat. Neue soziale Bewegungen trafen auf verkrustete Gesellschaftsstrukturen. Ihre Auseinandersetzungen nahmen an Härte und Entschlossenheit zu.
Vor diesem Hintergrund öffnete der Münsteraner Fotograf Christoph Preker mit seinen Schwarzweißarbeiten den westfälischen Mikrokosmos. Er richtete seinen Fokus weniger auf gesellschaftliche Strukturen, sondern auf die Menschen und ihre Kultur. Aus dieser Perspektive findet sich eine Region im Wandel. Dabei entwirft er ein umfassendes Bild. Momentaufnahmen des Alltags, des Sozialen, des Politischen und auch des Privaten vermitteln dem Betrachter ein Gefühl für die prägenden Ereignisse. Westfalen zählte sicherlich nicht zu den Motoren der Entwicklung. Christoph Preker inszeniert aber durch seine Nähe zum Menschen dieser Region ein sehr intensives – im besten Sinne – privates Abbild. Durch den Blick seiner Kamera erhält dieses faszinierende Jahrzehnt sein westfälischen Konturen.
Die dazugehörige Wanderaustellung enstand aus einer Kooperation des rock'n'popmuseums mit dem LWL-Museumsamt Münster.