Beschreibung
Sixty to go - noch sechzig Flüchtlinge, dann hätten sie fünfhundert zusammen, die Gruppe von vier Männern und einer Frau unterschiedlicher Herkunft in Nizza, die alle vor den Nazis geflüchtet sind und im Jahr 1941 Menschen mit gefälschten Papieren über die Pyrenäen nach Spanien bringen: die Comtesse Maria de Roseraye, die alle nur Darling nennen; Johannes Tarner, ein österreichisch-französischer Schriftsteller; Sascha, ein polnischer Bergarbeiter; Gérard, ein Schauspieler aus Paris, und Franticek, ein tschechischer Pilot. Und schließlich stoßen noch der Amerikaner Bill und die Polin Esther zu ihnen. "Es war eine merkwürdig zusammengewürfelte Gruppe. Nur ein Krieg konnte sie so zusammenbringen." "Sixty to go" erschien erstmals 1944 in den Vereinigten Staaten. Mit diesem von Doris Hermanns übersetzten und herausgegebenen Roman liegt erstmals die deutschsprachige Fassung des auf Englisch erschienenen Buches von Ruth Landshoff-Yorck vor.
Autorenportrait
Ruth Landshoff-Yorck, 1904 in Berlin geboren, entstammte dem jüdischen Bürgertum und war die Nichte des Verlegers Samuel Fischer. Sie schrieb Reise-Feuilletons und andere Artikel über Autos, Mode und die moderne Frau für Zeitschriften wie "Tempo" oder "Die Dame". 1930 erschien ihr erster Roman "Die Vielen und der Eine". Gerade als Landshoff-Yorck in der literarischen Szene Fuß fasste, wurde ihre Karriere abrupt beendet. Hitlers Machtergreifung verhinderte das Erscheinen ihrer zu Beginn der 1930er-Jahre verfassten Bücher "Roman einer Tänzerin" und "Die Schatzsucher von Venedig". Ruth Landshoff-Yorck hielt sich in Österreich, Italien und in Frankreich auf, bevor sie 1937 schließlich in die USA emigrierte. Dort wandte sie sich sowohl als Radiosprecherin als auch als Romanautorin politischen Themen der Emigration und dem literarischen Kampf gegen den Nationalsozialismus zu. In New York war sie bis zu ihrem Tod 1966 als Theaterautorin, Publizistin und Übersetzerin tätig.