Beschreibung
.Toben, Raufen, Kämpfen und die Pädagogik - eine schwierige Beziehung. Natürlich sollen Kinder sich bewegen und abreagieren. Dafür gibt es in vielen Kindergärten das Bällebad und den Mattenraum. Sobald es aber gegeneinander geht, wird es brenzlig. Kämpfe könnten eskalieren und mit Tränen und blauen Flecken enden. Tun sie ja auch oft genug und dann fragen Eltern: „Warum sind sie denn nicht eingeschritten?!” Und manche ErzieherIn bestätigt: „Es macht die Gruppenatmosphäre kaputt - wenn nun alle Kinder.”„Es sind immer dieselben, die keine Grenzen und Hemmschwellen kennen.”Und schließlich: „Die Kinder sollen doch lernen, sich vernünftig und mit Worten auseinanderzusetzen.”Die Autorinnen, alle erfahrene Praktikerinnen, nehmen die Einwände und Vorbehalte ernst. Deshalb haben sie dieses Buch geschrieben. Aus vielen Fortbildungen und Projekten mit ErzieherInnen wissen sie: Ermahnen, einschreiten, verbieten und reden bringen höchstens kurzfristig etwas. Kinder drücken ihre Bedürfnisse und Gefühle anders aus als wir Erwachsenen. Sie verarbeiten ihre Aggressionen eher spielerisch und körperlich. Eine Chance für das soziale Lernen, wenn Erwachsene sich darauf einlassen.Ein anderer Umgang mit dem Bedürfnis nach Raufen, Toben, Kämpfen ist deshalb notwendig: gelassener, akzeptierender, lustvoller und in den Alltag integriert. Dafür will das vorliegende Buch Perspektiven eröffnen, Ideen und Vorschläge machen. Viele Praxisbeispiele zeigen, wie ErzieherInnen mit Raufen und Toben in ihrem ganz normalen Alltag umgehen. Dabei stellt sich heraus: Es ist möglich und bringt Spaß!Dazu dienen nicht zuletzt die vielen Spielvorschläge. „Den schnarchenden Riesen wecken”, Schmierseifenrutsche”, „Feuer, Wasser, Blitz”, „Wut im Bauch”, „Auf der Insel der versteinerten Monster”, „Kampf im Karton”, „Auto-Wasch-Straße” und jede Menge weiterer Anregungen für Raufbolde und Kratzbürsten. Kinder haben seit Jahrhunderten ihre eigenen Bewegungs- und Kampfspiele erfunden. Manche wirken recht derb. Sie enthalten aber Rituale, über die Aggression in gesellschaftich akzeptierter Weise ausgelebt werden können.