Beschreibung
Gemeinhin gilt die Oper als Inbegriff der Hochkultur. Im Grunde trägt sie aber vor allem dem Bedürfnis der bürgerlichen Gesellschaft nach Exaltation Rechnung. Sie ist Intensität, Ausdruck von Schmerz und Liebe – von Extremzuständen also. Sie reagiert auf den Gefühlsstau, der sich innerhalb der bürgerlichen Familie und Gesellschaft nicht auflösen kann. Alexander Kluge durchsucht daher die Wirklichkeit als Schauplatz der Opern, bevor sie das Theater erreicht haben. Zugleich geht es ihm jedoch auch um die Öffnung der Institution Oper selbst, um 'die Abrüstung des dramatischen Geschehens'.