Beschreibung
Wir werden derzeit überschwemmt von neuen Theorien, die neue Einblicke in die Welt und in unser Gehirn versprechen. Chaostheorie, Synergetik, Fraktale Geometrie, Katastrophentheorie, Theorie der nicht-linearen Systeme, Theorien der Berechenbarkeit, der Komplexität und der Selbstorganisation sind verwandte und multidisziplinäre Ansätze, die ohne den Computer nicht zum Durchbruch gekommen wären und eng miteinander verwandt sind. In den Gesprächen mit Physikern, Chemikern, Mathematikern, Neurobiologen und Computerwissenschaftlern werden die Konturen des neuen Weltbildes und die Verzahnung der verschiedenen Theorien herausgearbeitet. Da immer mehr Wissenschaftler mit Computersimulationen arbeiten, die ästhetische Bewertung immer mehr in den Vordergrund rückt und die Gehirnwissenschaft immer weiter in das komplizierte Geflecht unseres neuronalen Systems eindringt, stellt die Frage nach der Ästhetik und der Kunst aus der Sicht der Wissenschaft eine wesentliche Klammer der Gespräche dar. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: Der von Florian Rötzer herausgegebene und eingeleitete Band 'Vom Chaos zur Endophysik' klingt nach wissenschaftlich diszipliniertem Nachdenken über einen Begriff von weltanschaulichem Effekt. Die Chaostheorie, eigentlich das Geschäft von Physikern, Biologen und Gehirnforschern, hat in den letzten Jahren Öffentlichkeit bekommen. Der weltanschauliche Erfolg des Chaos-Modells liegt auch an seiner ästhetischen Dimension. Insbesondere die neueren und allerneuesten Forschungsgebiete der Chaostheorie, der Künstlichen Intelligenz, der Endophysik oder der Theorie der neuronalen Netze sind durch die Visualisierungen und Simulationen am Computer von ästhetischer Aussagekraft. Der Herausgeber wandelt mit seinen Gesprächspartnern durch den 'Irrgarten der Begriffe', sein Anspruch, ein wenig Ordnung zu stiften, löst sich ein. Gerade die Gesprächsform, in denen die Wissenschaftler sich nicht selten aufs Glatteis von Andeutungen, gewagten Verknüpfungen, gar Assoziationen wagen, regt an zum Weiterlesen - auch über diesen Band hinaus.
Autorenportrait
Florian Rötzer, geb. 1953, lebt als freier Autor in München, Mitarbeiter beim Projekt Telepolis (München). Veröffentlichungen (u.a.): Französiche Philosophen im Gespräch, München 1985; Kunst Machen. Gespräche und Essays, München 1990 (zus. mit Sara Rogenhofer); Digitaler Schein, Frankfurt a.Main 1991; Philosophen-Gespräche zur Kunst, München 1991; Strategien des Scheins. Kunst - Computer - Medien (zus. mit Peter Weibel), München 1991; Cyberspace. Zum medialen Gesamtkunstwerk, München 1993 (zus. mit Peter Weibel); Künstliche Spiele, München 1993 (zus. mit Georg Hartwagner und S. Iglhaut); Vom Chaos zur Endophysik, München 1994; Schöne neue Welten?, München 1995; Die Telepolis. Urbanität im digitalen Zeitalter, Mannheim 1995