Beschreibung
So überreich der Bestand an Beethoven-Literatur erscheint, so selten sind Bücher, die zwischen der Tendenz der Wissenschaft zum Fragment und der Neigung der populären Biographik, einen flüchtigen Überblick als Gesamtdarstellung auszugeben, einen Ausweg suchen.
Carl Dahlhaus, Autor einer Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, verbindet in diesem Buch Werkinterpretationen, in denen kompositionsgeschichtliche Probleme erörtert und nicht nur Notentexte sprachlich verdoppelt werden, mit Exkursen in die Musikästhetik um 1800: einer Zeit, die nicht nur eine klassische Kunstepoche, sondern zugleich eine Periode war, in der die ästhetische Reflexion ins Zentrum der Philosophie rückte.
Die Rekonstruktion von Beethovens „musikalischem Denken“ aus den Werken und aus deren ideengeschichtlichen Voraussetzungen bildet den Hauptteil des Buches. Ergänzt wird die Darstellung durch eine Chronik, die das Datengerüst der Biographie in einen historischen Kontext stellt, und eine Bibliographie, die durch ihre Auswahl und vor allem durch Kommentare die Orientierung im Labyrinth der Beethoven-Literatur zu erleichtern versucht.