Beschreibung
Anoush Sargsyan schreibt unverblümt über das, was Frauen an der postsowjetischen Peripherie, in einem armen Land im permanenten Ausnahmezustand widerfährt. Ihre Heldinnen sind selbstbewusst und trotzen dem lähmenden Gefühl, keinen Ausweg aus bedrückenden, bleiernen Verhältnissen zu finden; sie überstehen komplizierte Geburten, lieblose Ehen, abwesende Männer in der Arbeitsmigration, Selbstmord der Kinder, patriotische Nachbarinnen mitsamt Heldengesängen, unerfülltes Begehren, missglückte Fluchten in Social-Media-Welten. Anoush Sargsyan ist die erste auf Armenisch schreibende Autorin, die ins Deutsche übersetzt wurde. Sie gehört zu einer neuen Generation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die sich aus den sowjetischen Erzählmustern gelöst haben und eine eigenständige, nachkoloniale armenische Kultur vertreten.