Beschreibung
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Oberengadin zum Schnittpunkt mehrerer kultureller Grossprojekte. In der Gegend um Sils Maria entwickelte Friedrich Nietzsche auf seinen ausgedehnten Spaziergängen den zentralen Gedanken seiner Philosophie der «Umwertung aller Werte» und der ewigen Wiederkunft des Gleichen. In St. Moritz breitete sich die Kultur der Grandhotels zum ersten Mal im Hochgebirge aus und von Maloja aus plante Segantini ein gewaltiges Panoramaprojekt für die Pariser Weltausstellung von 1900, das nie realisiert wurde.
Der Verdacht, dass zwischen diesen drei Unternehmungen mehr als nur äusserliche Gemeinsamkeiten bestehen, war der Grund, im September 1992 eine Gruppe von Personen aus der Umgebung der Kunst zu einem Treffen nach St. Moritz einzuladen. Der Vexer Verlag war mit Monika Müller-Hutter und Josef Felix Müller vor Ort, um unter anderem beim Verspeisen des grössten je gesehenen Bovisten über eine fiktive Begegnung von Nietzsche und Segantini im Engadin des 19. Jahrhunderts nachzudenken.
Das Büchlein erschien anlässlich der Ausstellung Schnittstellen zum 125-Jahr-Jubiläum des Heidelberger Kunstvereins im Sommer 1994.