Stromab - Stromauf
Lesung mit Musik. Gedichte von Francesco Petrarca /René Char.
Hunger-Bühler, Robert / Kratzenstein, Matthias / Wüthrich, Daniel / Stierle, Karl H / Handke, Peter
Erschienen am
29.09.2004, Auflage: 1., Aufl.
Beschreibung
Das Werk Francesco Petrarcas stand am Beginn der neuzeitlichen Lyrik: Sein auf italienisch verfasster Zyklus "Rerum vulgarium fragmenta", auch "Canzoniere" genannt, wurde über Jahrhunderte hinweg zum Vorbild für die Rede über die Liebe. Der Romanist und Petrarca-Experte Karlheinz Stierle übersetzte anläßlich Petrarcas 700. Geburtstag ausgewählte Gedichte an die ideale unerreichbare Geliebte Laura aus dem „Canzoniere“: Jene, die ihm dem modernen Dichtungsverständnis am nächsten zu kommen schienen. („Ich bin im Sommer Eis, im Feuer“, dtv 2004)
René Char, 1907 am Fuß jenes legendären Mont Ventoux geboren, den Petrarca 1336 gemeinsam mit seinem Bruder bestiegen hatte, stand in seiner Jugend den Surrealisten nahe und schrieb seine ersten Gedichte in enger Verbindung mit den Malern seiner Zeit. Er war zudem Mitglied der Résistance, eine Erbschaft, die sein kommendes Werk prägen sollte.„Dichter des Aufruhrs und der Freiheit, der mühelos zugleich der Dichter der Liebe ist“, schrieb Albert Camus über Char. Seine Gedichte aus den Jahren 1964-75 wurden von Peter Handke übersetzt („Rückkehr stromauf“, Hanser 1984).
Was Petrarca und René Char über die Jahrhunderte verbindet, demonstriert der vielfach ausgezeichnete Schauspieler Robert Hunger-Bühler mit der Interpretation ausgewählter Werke beider Dichter. Hunger-Bühler sah man nach Stationen in Wien, Bonn, Düsseldorf und Freiburg vor allem an Berliner Bühnen und bei Festival-Produktionen. Seit 2001 ist er Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich.
„Seine durch Empathie und Emphase getragenen Deklamationen von Gedichten Petrarcas und René Chars rühren an wie das Finden einer Blauen Blume an einem vernieselten Herbstnachmittag.“ (Berliner Morgenpost)
"Hunger-Bühler ist ein Mann des Wortes, einer, der die Sprache liebt und ihre suggestive Wirkung kennt. Was Hunger-Bühler alles mit seiner Stimme macht, wie er flüstert und schmeichelt, sie magisch auflädt und senkt, ist bemerkenswert." (SZ)