Beschreibung
Hannah Arendt hat kein Buch mit dem Titel Elemente und Ursprünge einer Theorie der Dichtung geschrieben, und dennoch kommt keine ihrer großen Arbeiten zur politischen Theorie wie zur Philosophie ohne den Rekurs auf literarische Texte und auf politische wie philosophische Implikationen poetischer Verfahrensweisen aus. Die unentflechtbare Verwicklung ineinander, des Politischen, der Philosophie und Poesie, ist für Arendt durch die ursprüngliche Sprachlichkeit aller drei Bereiche gegeben. Den Inbegriff der Philosophie, das Denken, kennzeichnet Arendt als Sprechen mit sich selbst, als Zwiesprache und inneren Dialog; und zum Inbegriff oder Milieu der Politik im weitesten Sinne politischen Handelns als Leben in Gemeinschaft, erhebt sie das Gespräch. Welche Sprache aber spricht die Sprache der Dichtung? Wie greift deren Sprache in das sprachliche Handeln des politischen Raumes ein, der durch das Gespräch eröffnet wird; und wie in die philosophische Sphäre der denkenden Zwiesprache des Einzelnen mit sich?